Des Menschen schlimmster Gegner: Die Einsamkeit

Jeder hat schon einmal das Gefühl der Einsamkeit gespürt. Das mag ich nicht zu bezweifeln. Niemandem wünsche ich die Einsamkeit, nicht einmal meinem größten Feind, denn die Einsamkeit ist des Menschen schlimmster Gegner. Sie zerfrisst einen und löst Isolation aus, gerade dann, wenn man den physischen Kontakt am meisten braucht. 

 

Die Einsamkeit hat etwas Teuflisches. Sie zieht uns an. Man steigert sich so sehr in die Einsamkeit hinein, dass man sich bald darin wohlfühlt. Damit möchte ich nicht sagen, dass der Mensch die Einsamkeit sucht, keinesfalls. Ist sie jedoch da, ist schwer rauszufinden und man hat sich so schnell daran gewöhnt, dass der Schmerz nachlässt und dieses Gefühl des Schmerzes ersetzt wird durch das der Leere. Ein innerer, permanenter und unvermeidbarer Zustand ist die Einsamkeit. Tritt sie ein, ist man machtlos. Eine private Erfahrung ist sie, die man mit niemandem teilen möchte, denn wer teilt schon gerne seine Gefühle mit anderen, wenn es sich nicht gerade um Glücksgefühle handelt. Ich zumindest möchte meine Freunde nicht mit meinen Sorgen belasten und wenn sie dies hier lesen, werden sie wahrscheinlich Mitgefühl oder Trauer empfinden, sich fragen, warum ich mich nicht melden würde, wenn es mir schlecht gehe. Natürlich würde ich mich gerne melden, wenn ich könnte. Ich möchte es so sehr in den Momenten der Einsamkeit. Aber nicht ich bin in Besitz der Einsamkeit, sondern die Einsamkeit in Besitz von mir: meinem Körper, meinen Gedanken und Handlungen. 

 

Nur durch einen Weg kann die Einsamkeit überwunden werden: durch Schlaf. Am nächsten Tag ist die Welt heller, fröhlicher und lebendiger, denn während des Schlafens ist es dem Körper möglich, die am Tag gemachten Erfahrungen zu verarbeiten. Der Schlaf ist die Rettung unserer empfundenen Einsamkeit und solange sie etwas Temporäres ist, besteht kein Grund zur Sorge. Tritt sie allerdings öfter auf, stellt sie eine mentale Belastung dar. Einsamkeit ist die Quelle meister psychischer Erkrankungen. Man kann Freunde an seiner Seite haben, eine Familie, die einem Rückenwind gibt und nie aufhört, sich um einen zu sorgen. Dennoch kann man von der Einsamkeit heimgesucht werden und es ist Tatsache, dass so manch ein Mensch anfälliger ist als der andere. Sei es durch das stetige Nachdenken und Überdenken oder aufgrund von unbewussten Belastungen, die nur durch die Tiefenpsychologie aufgedeckt werden können. Wie auch immer: der Mensch hat seine Motive. 

 

Was ich hiermit sagen möchte ist: Stellt euch euren Problemen, stellt euch der Einsamkeit. In einigen Jahren werdet ihr einen neuen Lebensabschnitt beginnen, in die Berufswelt eintauchen oder verreisen und ihr wollt gewiss nicht bereuen, nichts gegen die Einsamkeit getan zu haben, denn sie hinterlässt Narben. Wie ihr der Einsamkeit entgegenwirken wollt, ist euch überlassen. Meine sind nur geschriebene Worte. Es sind jedoch die Handlungen, die von Bedeutung sind.







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